Mal was Neues in dem ewigen Gezänk?"

Zu dem üblichen Geschwätz von Spontanheilung , fehlendem wissenschaftlichen Nachweis, Glauben- und Placebo-Effekt werden tatsächlich mal neue (?) Gegenargumente gebracht:

  1. Die jeweiligen behandelten Krankheiten wären ohnehin von selbst verschwunden.
  2. Die Homöopathen bedienen angeblich einen Milliarden-(!)schweren  Markt.
  3. Sie - die Homöopathie - habe sich in 200 Jahren nicht verändert. 

Zu 1: Wenn das so wäre, müßte  sich die offizielle Medizin  dem eindeutigen Vorwurf der völligen Übertherapierung stellen.

Zu 2: Mit Homöopathie reich  werden werden zu können, ist eher unwahrscheinlich bis utopisch. Und  dieses "Argument" zeigt nur, was dem Schreiber selbst wichtig ist- so wie niemand mehr Kinderwagen sieht,  als eine Schwangere.

Zu 3: Das ist ja das Wunderbare: "Fortschritt und Wissenschaft bedeuteten bekanntlich nur den neuesten Stand des Irrtums"- die Homöopathie hat das nicht nötig, weil sie einfach aufgrund von Gesetzmäßigkeiten stimmt. Ich kann mich als Arzt auf sie verlassen und hätte Angst, Arzt zu sein ohne sie.

Übrigens: was die  fehlende Veränderung seit 200 Jahren angeht:

Ayurveda und TCM haben sogar einige 1000 Jahre überstanden ohne die Einmischung einer heutzutage modernen"schulmedizinischen Wissenschaftlichkeit" , die - historisch gesehen gleichsam ein grüner Junge - knapp 100 Jahre bietet : welche Aussagekraft hat so eine Beurteilungsfähigkeit außer ihrem zweifellos politisch- wirtschaftlichen  Einfluß?)

Und vielleicht noch: 

Wieso "gibt das zu denken", wenn eine Senatorin die Schirmherrschaft über eine Tagung homöopathischer Ärzte (!!) übernimmt?

Und- last not least:

Was ist mit der Internationalität der homöopathischen Ärzte , (der Arbeit der LMHI) , nicht zu vergessen die Erfolge der "Homöopathen ohne Grenzen" ausgerechnet in Ausnahme- d.h. Katastrophen-Situationen, wo man nun wirklich keine Placebo- Medizin einsetzen kann?!

Offenbar wächst gerade mal wieder die Angst vor der Homöopathie: gegen Blödsinn läuft man doch nicht Sturm:

Angst , daß sie wirkt? Oder "so billig, daß es ihr schadet?" ( Zitat Dr.Carstens).

Dieser Text ging so auch als Leserbrief an die Redaktion der FAZ...