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www.Tagesschau.de vom 13.11.09

Wie wird die Schweinegrippe bei Patienten diagnostiziert?

Inzwischen wird nicht mehr bei jedem Verdachtsfall mit einem Labortest geprüft, ob tatsächlich ein Fall von Influenzea A/H1N1 vorliegt. Die Tests werden in der Regel nur noch bei Personen durchgeführt, die einer stärker gefährdeten Risikogruppe angehören (zum Beispiel Schwangere, chronisch Kranke) oder durch ihren Beruf mit leicht infizierbaren Personen in Kontakt kommen können (z. B. Pflegekräfte und medizinisches Personal).

Als sicherer Nachweis gilt für das Robert-Koch-Institut außerdem ein epidemiologischer Befund: Das bedeutet, dass ein Patient mit Grippesymptomen Kontakt mit H1N1-Infizierten hatte, bei denen er sich angesteckt haben könnte.

Auch ohne dass ein positiver Labortest oder epidemologischer Befund vorliegt, reicht das bereits für eine Verdachtsmeldung an das örtliche Gesundheitsamt aus. Andere Grippenviren seien derzeit kaum im Umlauf, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Jörg Hacker, Anfang November 2009 sagte: "Wer Grippe hat, hat H1N1."

Wie wird die Schweinegrippe behandelt?

In den ersten 48 Stunden kann versucht werden, die Krankheit mit Medikamenten wie Tamiflu und Relenza zu behandeln. Beide Mittel sind verschreibungspflichtig. Sie werden bislang nur Patienten aus den Risikogruppen verschrieben, dürfen nur unter ärztlicher Kontrolle und keinesfalls präventiv genommen werden. Dies hat bereits dazu geführt, dass einige Viren Resistenzen gegen die antiviralen Medikamente entwickelt haben.

Nach mehr als 48 Stunden raten Ärzte, die Krankheit wie eine normale Grippe auszukurieren.

Wie lässt sich die Schweinegrippe bekämpfen?

Die Bundesregierung setzt vor allem auf freiwillige Impfungen. Zunächst sollen sich medizinisches Personal sowie Personane aus Risikogruppen impfen lassen. Insgesamt sind 50 Millionen Dosen Impfstoff bestellt. Den Staat oder die Krankenkassen kostet das zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Euro