Cliff…der ewige Anti-Ewing..

Cliff ist wohl die Gestalt der Serie, die am wenigsten einen Hehl daraus macht, wozu Frauen da sind: man darf sie sehen – aber nicht hören. Der letzte Chauvinist…?

Allergisch reagiert er, falls irgendwer ihm auch nur einen Rat geben will: „Niemand hat mir zu sagen, wie ich meine Firma führe!!!“

Wobei es allerdings oft, daß er die Ideen anderer – besonders von Frauen! – aufgreift und sie als seine eigenen präsentiert, was ihm in zwei Fällen sogar hilft, den gewünschten Erfolg wirklich zu erreichen...aber zugeben wird er das nie.

Denn:

Cliffs größte Schwäche ist sein Eitelkeit. Sobald er meint , irgendwas erreicht zu haben, posaunt er es allen vor – am meisten aber J.R., in dem er seinen Dauer-Erz-Feind sieht, denn dessen Vater habe ja seinen Vater ruiniert..und schließlich lebt er vor allem, um seinem inzwischen toten Daddy Genugtuung zuteil werden zu lassen.

Auf den Appell seiner Freundin , die Rache doch endlich fallen zu lassen, kontert er: „mir die Rache zu nehmen, ist, also ob ich aufhören soll, zu atmen..“

Allerding haben die Serien-Hersteller doch eine positive Entwicklung für ihn vorgesehen, auch wenn sie erst recht spät deutlich wird, so etwa ab der 200. Folge…

Aber bis dahin leidet er, versagt er und immer aus dem gleichen Grund: er reagiert grundsätzlich allergisch-emotional auf alle Herausforderungen. Und wenn er erkennt, versagt zu haben, waren es immer die andern, bzw. DER andere, nämlich J.R. , was allerdings meist sogar stimmt.

Sein Selbstmitleid treibt ihn schließlich sogar in den Selbstmord, was er sich hätte ersparen können, falls er einer Frau seine Sorgen erklärt hätte ..aber es ist hja schon demütigend genug, eine Frau um ein Darlehn an zu gehen. Was die natürlich prompt missversteht, weil sie natrium-mimosig sich ausgenutzt, statt geliebt fühlt.

Seine Art ist einerseits erfrischend natürlich, andererseits aber äußerst langweilig, weil sie sich immerzu wiederholt. Im Grunde ist er ein Mensch, der wenig zum Leben braucht, immer aufs Geld achtet, auch als Millionär weiterhin aus Pappschachteln chinesich isst, ja geradezu als geizig beschrieben werden kann – auch sich selbst gegenüber.

Gespräche führen? Das kann er – aber nur übers Geschäft. Und das ruiniert so manche Freundschaft.

Eigentlich ist er ein tragischer Abklatsch von den Ewing-Brüdern: ein ewig vaterloser Geselle, der aus diesem Komplex heraus schließlich einen alten versoffenen Ölmann aus einer Kneipe mit zu sich nimmt, um an ihm sein eigenes Bedürfnis von Sohn- und Vaterschaft zu stillen.

Schließlich alt geworden und weiterhin allein, dafür freundlicher und weniger starr sucht er nach seiner alten Liebe, findet sie, um sie erneut zu verlieren, weil er wieder mal nicht einfach nur vertrauen kann, sondern per Detektiv alles ganz genau wissen will.

Erst im Film, der nach der Serie gedreht wurde, erfahren wir, daß er als sehr alter Mann endlich seine Tochter kennenlernen kann.

 

Was heißt das homöopathisch?

 

-         empfindsam, reagiert extrem auf leichte Berührung (auch im übertragenen Sinn)

-         argwöhnisch, mißtrauisch

-         geizig

-         rachsüchtig, nachtragend

-         jammern, bedauert sich selbst, Selbstmitleid Abneigung Trost

-         Eitelkeit

-         streitsüchtig

-         spricht nur vom Geschäft…..

-         ANGST  VOR  ARMUT...:

 

BRYONIA