Frau X 58 Jahre alt, seit 1997 meine Patientin und sehr mit derHomöopathie vertraut, stellt sich nach langer Zeit mal wieder in der Praxis vor.

Sie hat sich schon lange selbst erfolgreich behandeln können, so daß ich sie nur selten sehe- das ist ja mein Behandlungsziel, daß jeder sich immer besser selbst zu helfen lernt.

Nun erscheint sie doch, weil sie sich schon einige Zeit nicht wohlfühlen und den Eindruck hat, daß etwas mit ihr nicht stimmt :

Hunger, sogar nachts, denn sie nie kannte, wenig  Durst, trotz Trinken immer sehr trockener Mund.  Dabei schon 4 kg Gewichtsabnahme.

Das ganze Jahr schon öfters anfällig für alles mögliche, wo ihre homöopathischen Mittel nicht so schnell wie gewohnt wirkten.

Dazu ihr ganzer Kräftehaushalt , ihr Nervenkostüm, Ihre Belastbarkeit- nichts stimmt mehr, berichtet sie. Vor Monaten eine nicht heilen wollende Zahnfleisch-Entzündung.

Auf nachfragen ergibt sich, daß all das so nach und nach einschleichend nach dem Tod ihres Mannes begann.

Die ausführliche homöopathische Anamnese ergibt deutliche Hinweise auf einen möglichen Diabetes.  Die entsprechend  veranlaßten Blutuntersuchungen bestätigen meinen Verdacht: Nüchternzucker (über 280, wo Werte „um 100“ als normal gelten)  sowie vor allem der HbA1c- Wert ( über 11, wo bis 6,5 etwa " normal" ist) führen zur gesicherten Diagnose Diabetes mellitus. 

Jeder Kliniker, wirklich jeder, wird einen Patienten mit solchen Werten sofort einweisen und stationär auf Insulin einstellen lassen, denn es wird gelehrt, daß bei solchen Daten die Bauchspeicheldrüse unfähig ist, ihrer Aufgabe der Insulin- Produktion nachzukommen, um den Blutzucker zu regulieren.

Was läßt sich denn da noch homöopathisch tun..?! Läßt sich was tun? 

Vielleicht einmal ein paar Worte zum Geschehen des Diabetes:

Das ist übrigens die einzige Krankheit, die sogar mich das Fürchten lehren könnte: ich stelle es mir äußerst lästig vor, den ganzen Tag an Essen und Spritzen zu denken.

Was für eine Rolle spielt unser Zucker im Blut?

 Er ist die Ernährung für jede Zelle unseres Organismus. Allerdings ist damit Zucker in seiner chemischen, also verdauten Form gemeint, keine Zuckerwürfel.

 

Der Organismus verdaut Zucker = Kohlehydrate solange zu kleinen Einzelteilen ab, bis sie in die Zellen gelangen, um dort den Zellstoffwechsel in Gang zu halten und damit unser Leben.

Selbst das Gehirn schwimmt im Zuckerwasser: „Liquor“, also Likör, heißt ja nichts weiter als „süßes Wasser“.

Die ersten Zeichen einer diabetischen Störungen sind denn auch oft nervlicher oder launischer Art: unsere Laune steht und fällt mit dem Zuckerspiegel.

Das Gehirn weckt uns, wenn er absinkt, damit wir Hunger fühlen und dann was essen sollen.

Und welche Rolle spielt das Insulin?

Es funktioniert wie eine Art „Trichter“ an jeder Zelle: er ermöglicht den Durchtritt des Zucker in die Zelle.

Wenn also die Zellen der Bauchspeicheldrüse, wo dieser Stoff gebildet wird, erschöpft ist, schwimmt die Zelle sozusagen im Reichtum und verhungert dabei – der Zuckerspiegel steigt und steigt: und dann kommt von ganz oben sozusagen, vom Gehirn der Befehl zur Verdünnung – daher der oft immense Durst, der den Arzt sofort an Zuckerstörungen denken läßt. Allerdings kann dieser Reflex auch fehlen, wie es hier der Fall war.

Zurück zu unserer Patientin:

Die Behandlung begann 11/ 13 und geht bis jetzt.

Ums gleich zu sagen: nein, es wurde kein Insulin eingesetzt.

Nein, es wurden auch keine Insulin-fördernden Tabletten geben.

Es wurde ausschließlich homöopathisch gehandelt, unterstützt vor allem aber durch die eiserne Disziplin der Patientin selbst: es wurde das passende chronische Mittel  gegeben, täglich. Dazu ein weiteres aus der Pflanzen-Heilkunde, das den Transport des Zuckers in die Zelle direkt fördert, was auch einigen Schulmedizinern bekannt sein dürfte, da es immer wieder nachgewiesen wurde.

Dazu eine gänzlich veränderte Speisekarte: Kohlehydrate erst ab nachmittag – also keine Broteinheiten-Schulung oder „ausgewogene“ Ernährung im üblichen Sinne.

Dazu als weiteres möglichst viel Bewegung.

Das wichtigste gleich vorweg: der Patientin ging es ab sofort besser. Vorher hatte es noch Unterzuckerungen gegeben, die sich als Zitter-Anfälle höchst lästig äußern – das hörte schlagartig auf. Ihre Stimmungslage, ihr Schlaf, ihre Belastbarkeit wurden wieder stabiler.

Bereits im November bewegte sich der Nüchternzucker auf die 120 zu.  Der HbA1c-Wert kann nur nach mindestens 3 Monaten wieder gemessen werden: er ist so eine Art Gedächtnis-Molekül, das Auskunft gibt über die letzten 3 Monaten. HbA1c am 25.2.14: 7,1.

Letzte Messung jetzt im September: 6,3.

Fazit:

Es ist also möglich, mit Homöopathie dem Diabetischen Bild zu entgehen. Warum das wichtig ist:

BIS HEUTE ist es nämlich nicht eindeutig zu sagen, ob die Spätschäden beim Diabetes nun von der Krankheit kommen oder vom Insulin…. Das sollten vor allem alle Diabetiker wissen, die schon auf Insulin sind: nach meiner Erfahrung ist es immer möglich, wenn schon Insulin nicht ganz abzusetzen ist, es wenigstens um erhebliches zu reduzieren….

 

Es war die Patientin selbst, die mich bat, diese Geschichte hier zu veröffentlichen – um allen, die damit zu tun haben, MUT zu machen, daß sie wissen, daß es andere Möglichkeiten gibt als Insulin, nervengestörte Füße, geschädigte Augen und die damit verbundene Aussichtslosigkeit.

Noch eine Anmerkung aus anderer Denkweise:

In der antroposophischen Medizin wird Diabetes auch „Liebeskrankheit“ genannt. Das heißt nicht Liebeskummer. Sondern damit ist gemeint: die Bauchspeicheldrüse ist das Organ, das am empfindlichsten reagiert, wenn unsere Fähigkeit der Hilfsbereitschaft, Gutmütigkeit, Liebesfähigkeit und Hingabe von uns selbst nicht richtig „gehaushaltet“ werden – sei es, daß man sich regelrecht „aufopfert“ oder sich scheut, sein starkes inneres Gefühlsleben zu zeigen.

Vielleicht gibt es ja ein „diabetische Persönlichkeit“, so wie manche von einer „Krebspersönlichkeit“ sprechen? D.h.: ein Mensch könnte möglicherweise aufgrund seiner Lebenshaltung mehr zum einen oder andern Kranksein tendieren. Solche Gedanken können doch eine wirklich VORSORGE sein…

Hier das persönlichen Statements der Patientin: 

"Zu Ihren Ausführungen könnte ich von mir aus noch ergänzen, dass mir die Ernährungsumstellung überhaupt nicht schwer gefallen ist. Nach drei bis vier Tagen hatte ich mich bereits soweit mit meinen Lebensmitteltabellen vertraut gemacht, dass ich zu jeder Mahlzeit schon wusste, was ich essen kann und was ich weglassen muss. Seltsamerweise habe ich auch nie mehr Schmacht auf Süßes gehabt oder sonst irgendetwas vermisst. Ich durfte ja weiterhin alles essen, nur zu anderen Tageszeiten als sonst. Belohnt wurde ich dadurch, dass sich mein Allgemeinbefinden in einem rasenden Tempo wieder besserte. Heute geht es mir wieder richtig gut. Inzwischen schaden mir auch gelegentliche Abweichungen vom Speiseplan nicht mehr. Ich gönne mir nun auch schon hin und wieder abends ein gutes Essen beim Griechen. Diabetes ist also kein Grund, dass man in Panik verfällt! Es ist alles wirklich halb so schlimm und ich möchte andere Betroffene ermutigen, einen Diabetes nicht sofort mit Tabletten oder Insulin behandeln zu lassen. Die Homöopathie vermag auch bei dieser Krankheit wunderbares zu bewirken.

Vielleicht können Sie das ja noch erwähnen. Ansonsten treffen Ihre Ausführungen auf jeden Fall ganz genau zu. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen."

Ende des Statements