Der nächste "Treff" mit der Homöopathie geschah sozusagen aus Notwehr: als meine Kinder klein waren, lebten wir auf dem Lande - zwar wunderschön, aber von Zivilisation, Supermarkt und Kinderarzt weit entfernt. Aus der notwendigen Überlegung heraus, die Kinder im Notfall selbst behandeln zu können, stieß ich auf die "Ottinger-Tabellen", ein Leitfaden für homöopathische Selbstbehandlung. Ich fand es leicht zu behalten, anzuwenden und sehr bald auch vollkommen überzeugend. Dieses Büchlein begleitete die großen und kleinen Wehwehchen der Kinder - und bald auch mancher eigenen und der Nachbarn - einige Jahre... und geriet schließlich ebenfalls in Vergessenheit.

An dieser Stelle sei vermerkt, daß ich bis zum Alter von Mitte 30 praktisch immer irgendwie krank war und durch meine "Klinik-Karriere" immer kränker wurde, wie ich fand. Es war ab meinem ca. 20. Lebensjahr für mich zur Notwendigkeit geworden, mich therapeutisch ständig weiter kundig zu machen.

Es war - horribile dictu! - ausgerechnet ein Buch des Herrn Köhnlechner, sein Sammelband über Naturheilverfahren, der in mir blitzartig die Erkenntnis auslöste, daß es sich hier um wirkliche Zukunftsmusik handelte und zwar besonders um meine - nicht nur passiv, sondern auch aktiv. Trotz meiner (inzwischen sogar beamteten) Lehrertätigkeit beherrschte mich nur noch ein Wunsch: alle diese Dinge zu lernen und Medizin dazu und vor allem die Homöopathie..., nur, wie das zu machen sei, war mir völlig unklar.

Also begann ich zunächst erst einmal eine Heilpraktikerausbildung, um überhaupt etwas mehr zu lernen, gleichzeitig Lehrerin, Mutter von zwei frühpubertierenden Kindern und schließlich umgeben von den Trümmern meiner Ehe. In dieser Zeit war meine Gesundheit besonders schlecht.